Kraniosakraltherapie
Geschichte der Kraniosakraltherapie
Dieses Verfahren wurde um 1920 von Dr. William Garner Sutherland erfunden, er war ein Schüler von A.T.Still, dem Erfinder der Osteopathie.
Bis zu diesem Zeitpunkt ist man davon ausgegangen, dass der Schädel des Menschen eine starre Struktur darstellt.
Insbesondere beim Betrachten der Verbindung zwischen dem os temporale und parietale, fiel Sutherland auf, dass die Verbindung Kiemen von Fischen ähnelt.
Daraus folgerte er, dass unser Schädel eine in sich bewegliche Struktur darstellt. Aus dieser Annahme entwickelte er diese Behandlungsform.
Die Kraniosakraltherapie ist eine der drei Säulen der Osteopathie. Die anderen Gebiete sind die viszerale Osteopathie (Behandlung der Organe) und die parietale Osteopathie (Behandlung des Bewegungsapparates)
Da in der Osteopathie der Körper als Ganzes gesehen wird, sollten in eine Behandlung immer Handgriffe aus allen Bereichen durchgeführt werden.
Was ist Kraniosakraltherapie?
Der Begriff Kraniosakraltherapie ergibt sich aus den zwei Wörtern:
Cranium (lateinisch für Schädel)
Sakrum bzw. os sacrum (Lateinisch für das Kreuzbein, ein Knochen, der zwischen den Beckenschaufeln liegt)
Im Kern liegt bei der Kraniosakraltherapie der Liquor (Eine Gehirn Rückenmarksflüssigkeit) im Fokus.
Diese Flüssigkeit umgibt unser Hirn und Rückenmark, welches über unsere Nerven bis zum Kreuzbein reicht.
Die Funktion dieser Flüssigkeit ist, unter anderem, unser zentrales Nervensystem vor Stössen zu schützen.
Dadurch, dass diese Flüssigkeit stetig innerhalb unseres Schädels auf und abgebaut, entsteht ein Rhythmus ähnlich zu unserem Puls. Diesen Rhythmus können Osteopathen mit ihren sensiblen Händen erspüren.
Je nachdem, wie die Qualität dieses Pulses ist, zu schnell, zu langsam, asymmetrisch usw., ergibt sich dann die weitere Therapie.
Die kraniosakrale Osteopathie beruht auf der Annahme, dass der Schädel in sich eine geringe Beweglichkeit besitzt. Diese Beweglichkeit kann mit einer Behandlung verbessert werden.
Insbesondere bei Säuglingen und Kindern ist diese Beweglichkeit auch laut Schulmedizin noch gegeben.
Daher ist die Wirkung dieser Therapie bei Säuglingen und Kindern besonders effektiv.
Ein anderer Fokus wird auf die Hirnnerven gelegt. Dies sind Nerven, die unseren grundlegenden Funktionen steuern. Wie das Sehen, Riechen, Gleichgewicht etc.
Bei der Therapie wird versucht, diesen Nerven wieder mehr Platz zu verschaffen.
Kritische Betrachtung der Kraniosakraltherapie.
Vornehmlich die parietale Osteopathie, aber auch die viszerale Osteopathie ist relativ gut mit Studien belegt. Wohingegen es kaum Studien zur Kraniosakraltherapie gibt.
Es gibt keinerlei Nachweis für oben genannte Beweglichkeit bzw. den angesprochenen Puls.
In meiner Praxis in Hamburg berichten aber viele Klienten von Verbesserungen ihrer Symptome.