Osteopathie in der Schwangerschaft

Schwangerschaft: Ein neuer Lebensabschnitt.

Eine Schwangerschaft ist eine große Veränderung im Leben. Während der Schwangerschaft ist die werdende Mutter ständigen Veränderungen ihres Körpers unterworfen.

Diese Veränderungen kommen hauptsächlich von der Hormonumstellung und dies kann das Wohlbefinden stark beeinträchtigen, im negativen aber auch im positiven Sinne.

Die Beschwerden im Verlauf einer Schwangerschaft können sehr vielfältig sein und umfassen:

  • Rückenschmerzen, nicht selten mit Schmerzen und oder Taubheit im Ischiasverlauf

  • Übelkeit, bis zum Erbrechen

  • Wassereinlagerungen

  • Kopfschmerzen

  • Müdigkeit

Eine osteopathische Behandlung kann bei diesen Symptomen eine Unterstützung sein. Es sollte aber immer zunächst ärztlich abgeklärt werden, ob etwas gegen eine osteopathische Behandlung spricht.

Eine Schwangerschaft wird in 3 Phasen eingeteilt. Jede Phase bringt bestimmte Veränderungen und damit verbundene Beschwerden mit sich.

Osteopathie in der Schwangerschaft

Rückenschmerzen in der Schwangerschaft kommen häufig vor.

1.Trimester

Das erste Trimester findet in der 1. bis 12. Woche statt.

In dieser Phase steht die Einnistung der Embryos in der Gebärmutter im Vordergrund.

Die Hormone Östrogen und Progesteron werden ausgeschüttet. Was zum einen das Gewebe und Bänder weicher macht, aber auch die Aktivität der Gebärmutter hemmt, damit keine vorzeitigen Wehen entstehen.

Viele werdende Mütter leiden in dieser Zeit unter Übelkeit und Erbrechen. Warum dies geschieht, ist nicht abschließend geklärt. Eine Überlegung ist, dass sich der Körper versucht zu entgiften, damit sich das heranwachsende Kind gut entwickeln kann.

Osteopathie in dieser Zeit

In der Osteopathie ist es dann eine Möglichkeit, die Leber sanft zu behandeln, um so die Symptome zu mindern.

Auch kann die Behandlung des vegetativen Nervensystems ein Therapieansatz während der Schwangerschaft sein.

Außerdem kann es sinnvoll sein, den Beckenbereich von einem Osteopathen behandeln zu lassen. Da dieser Bereich zum Ende der Schwangerschaft und natürlich bei der Geburt großem Stress ausgesetzt ist.

Die Beweglichkeit zu verbessern, kann vielleicht einige Vorteile in der späteren Phase der Schwangerschaft bringen.

2. Trimester

Im mittleren Drittel der Schwangerschaft nimmt das Kind an Größe zu und benötigt immer mehr Platz, der Bauch wird meistens klar sichtbar. Der Großteil der Gewichtszunahme erklärt sich über Wassereinlagerungen der Mutter.

Dies verändert die Statik in der Wirbelsäule, was Blockaden und Verspannungen auslösen kann.

Die Mutterbänder werden durch das Wachstum der Gebärmutter stark gedehnt, was auch zu Schmerzen führen kann.

Osteopathie in dieser Zeit

Bei Osteopathie in der Schwangerschaft ist es dann wichtig, die Beweglichkeit der Wirbelsäule und des Beckens zu verbessern. Dabei ist zu beachten, dass der Schwerpunkt der Statik sich in dieser Zeit verändert und somit andere Wirbelsegmente im Fokus stehen, als bei nicht schwangeren Menschen.

Beim stehenden Menschen durchlaufen Kraftachsen den dritten Lendenwirbel, dies verändert sich in der Schwangerschaft und wandert weiter nach oben in die untere Brustwirbelsäule.

Es gibt in der Osteopathie eine Vielzahl von Techniken, um den Lymphfluss positiv zu beeinflussen.

Zum Beispiel leidet das Zwerchfell häufig unter mechanischen Einschränkungen. Hier ziehen aber viele Lymphbahnen hindurch. Somit kann eine osteopathische Behandlung des Zwerchfelles Beschwerden in der Schwangerschaft verbessern.

3. Trimester

Die letzte Phase der Schwangerschaft ist häufig für das Herz-Kreislaufsystem und im zunehmenden Maße auch für den Bewegungsapparat für die Schwangere eine große Belastung.

Insbesondere der venöse Rückfluss wird zunehmend gestört, was bei den Frauen Kreislaufprobleme und Kopfschmerzen auslösen kann.

Osteopathie in dieser Zeit

In meiner Erfahrung sind in dieser Zeit die Schwangerschaftsbeschwerden häufig am größten und jede Bewegung fällt schwer.

Ich als Osteopath muss dann besonders auf die Lagerung der schwangeren Frau achten, weil die Rückenlage kaum noch toleriert wird.

Aber es viele Möglichkeiten, die Behandlung in der Seitlage oder im Sitzen durchzuführen.

Außerdem reagieren die Verspannungen und Blockaden sehr gut auf Osteopathie, damit der Körper gut auf die Geburt vorbereitet wird. Hier ist das Aufweichen der Bänder von Vorteil, da dann selbst auf leichte Drücke mit meinen Händen, effektiv reagiert wird.

Osteopathie nach der Schwangerschaft

Wenn das Kind dann das Licht der Welt erblickt hat, drehen sich natürlich alle Gedanken um das Kind.

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Dabei kommt das Wohlergehen der Mutter häufig zu kurz.

Osteopathie in der Schwangerschaft

Eine Schwangerschaft bringt einen großen Stress auf die Organe der Mutter

Der Körper der Schwangeren hat während Schwangerschaft und dann nach der Geburt eine Menge durchgemacht und benötigt häufig Hilfe, damit die Nachwirkungen der Schwangerschaft keine langfristigen Beschwerden mit sich bringen.

Wie oben schon angesprochen, ist insbesondere das Becken der Frau großen Stress ausgesetzt, dies führt häufig zu Rückenschmerzen, auch lange Zeit nach der Schwangerschaft.

Nicht selten bekommen Frauen bei der Geburt eine Periduralanästhesie, was gelegentlich die Beweglichkeit der Hirnhäute einschränken kann. Dies führt wiederum manchmal zu Kopfschmerzen und Schwindel.

Bei diesen Problemen kann Osteopathie helfen und hat dabei den ganzen Körper des Menschen im Blick.

Alles, was ich hier in Bezug zur Osteopathie beschrieben habe, sind nur Vermutungen und viele Prozesse regulieren sich auch wieder von ganz alleine.

Klären Sie also vorab mit Ihrer Frauenärztin und, oder Hebamme, ob für Sie Osteopathie in der Schwangerschaft Sinn ergibt.

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